Schnelle Küche ohne Kühlung.
Es ist Mitte August. Die Sonne steht hoch und der Planet brennt. Die Luft flimmert. Das Atmen fühlt sich an wie Feuer spucken – nur Rückwärts. Und als wäre das nicht schon genug, sind eben noch zwei Hobbits vorbeigelaufen und haben einen Ring ins Bivvy geworfen. Und wir wollen Essen beim Angeln!
Das sind genau die Situationen, in welchen dann auch die Kühlung an ihre Grenzen gerät. Entweder ist die Kühlbox bereits mit anderen Lebensmitteln gefüllt, hält nicht so lange wie die Session dauert – oder man hat weite Wege zu gehen und möchte daher jedes Gramm Gewicht einsparen, was dann oftmals zum Verzicht einer Kühlbox führt.
Für diejenigen unter euch, die dennoch nicht auf eine schnelle Küche verzichten möchten, nachfolgend ein paar Anregungen für Gerichte, deren Zutaten nicht gekühlt werden müssen. Essen beim Angeln – So einfach!
Shake it, Baby!
Ein absoluter Essen beim Angeln – Favorit am Wasser sind Pfannkuchen – ohne Eier. Die sind nahezu bei jeder Session als fester Nahrungsbestandteil eingeplant. Zum Einen sind Pfannkuchen super vielseitig, da sowohl „süß“ als auch „salzig“ sehr lecker und zum Anderen sind die Pfannkuchen schnell gemacht.
Für unsere beliebten Schüttelpfannkuchen werden lediglich zwei Zutaten benötigt: Sojamilch und Mehl.
Diese werden je nach gewünschter Konsistenz des Teiges miteinander vermischt – für dicke Pfannkuchen wird etwas mehr Mehl zugegeben, für Pfannkuchen im Crêpes-Format der Milchanteil in der Mischung erhöht. Grober Anhaltspunkt sind zwei Teile Sojamilch und ein Teil Mehl.
Wer zur Hand hat, kann den Pfannkuchen mit einer Prise Salz oder etwas Zucker noch etwas „Würze“ verleihen. Der Belag reicht im Normalfall aber völlig aus.
Die Zutaten kannst du natürlich in einer Schüssel verrühren oder auch einfach in einem Shaker vermischen. Egal ob für die Muckibude oder aus dem eigenen Hausstand, dazu kannst Du jeden x-beliebigen Shaker verwenden. Vorteil des Shakers sobald das Lieblingsmischverhältnis gefunden ist, kann dieser direkt als Transportbehältnis für die benötigte Menge Mehl genutzt werden. Am Wasser musst Du dann lediglich die Sojamilch zugegeben und ordentlich schütteln bis sich alles zu einem homogenen Teig vermischt hat.
Anschließend müssen die Pfannkuchen nur noch goldgelb ausgebacken werden.
Als süße Variante gibt es dann meist Apfelmus oder Nuss-Nugat-Creme mit Banane zu den Pfannkuchen.
Das alles sind Dinge, die keine Kühlbox benötigen und bei normaler, schattiger Lagerung einige Tage überstehen.
Support your local Metzger
Am Abend des ersten Tages muss es meist schnell gehen. Bis das Camp steht, die Ruten perfekt liegen und alles seinen Platz gefunden hat, dauert es meist etwas und dann fehlt doch manchmal die Motivation jetzt noch groß die Küche anzuwerfen. Hier hilft die klassische Konservendose. Jedoch gehe ich nicht im Discounter um die Ecke die öden Ravioli kaufen, sondern schaue immer bei meinem Metzger vorbei. Viele Metzgereien kochen auch superleckere Soßen und verpacken diese in die Dose.
Teils kann man sogar Braten oder Rouladen in der Dose bekommen. Die Varianten vom Metzger sind wie selbstgekocht und weitaus hochwertiger als die von den großen Konzernen. Außerdem unterstützt man damit noch ein leider bald aussterbendes Handwerk. Kurze Geschichte – dramatisch erzählt: Eine Dose Bolognese und ein Pack Spaghetti finden immer Platz in der Tasche, sind schnell gemacht und für die Feinschmecker gibt es natürlich auch Parmesan dazu. Parmesan gibt es in zusätzlich getrockneter Form, was diesen sehr lange ohne Kühlfach auskommen lässt – als Faustformel gilt: je härter der Käse, desto länger ohne Kühlung!
Spiel mir das Lied vom Brät
Im wilden Westen war es offensichtlich heiß, zumindest lässt es das vermuten, wenn man sich die Filme nach wahren Begebenheiten reinzieht. Kühlschränke waren dort eher rar und so kann man doch das ein oder andere Gericht ohne Kühlung von den Cowboys zum Essen beim angeln übernehmen.
Da Du sowieso die Bolognese beim Metzger holst, lohnt immer wieder ein Blick in das Wurstdosenregal. Brät aus der Dose ist ideal um es in Stücke geschnitten zu den Eiern und den Bohnen zu servieren.
Die Zubereitung ist auch hier kein Hexenwerk.
Koche zuerst die Bohnen kurz auf, damit diese bereits gut vorgewärmt sind, wenn du sie brauchst.
Währenddessen schneide die Dosenwurst in Stücke.
Die Bohnen von der Flamme nehmen und in einem Topf oder einer Pfanne mit hohem Rand die Wurst anbraten. Anschließend das Bratgut auf die Seite stellen und in demselben Kochgeschirr die Eier zum stocken bringen.
Natürlich können die Eier im Vorfeld zu einer einheitlichen Masse gerührt werden, ich bevorzuge jedoch die quick&dirty-Variante und feuer die Eier direkt in den Topf und verrühre diese dann während sie stocken.
Würzen kann man die Eier wie man möchte, jedoch ist nicht mehr viel nötig, da wir ja durch den „Bratensaft“ der Dosenwurst schon eine gewisse Grundlagenwürze im Topf hatten.
Jetzt kann man die Wurst nochmals zu den Eiern geben, dass diese nochmals etwas aufgewärmt wird, die Bohnen nochmals kurz anwärmen und fertig ist ein weiteres Gericht, dessen Zutaten keinen Kühlschrank brauchen, total einfach gekocht ist und man ohne Einbauküche auskommt.
Um Gewürze trocken und sicher zu transportieren eigenen sich übrigens super leere Pop Up Dosen! 😉
Allzeit guten Hunger und dickes Petri Heil!
Der Fetzi